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Entourage-Effekt

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INHALTSVERZEICHNIS

Cannabis enthält mehr als 400 Wirkstoffe. Viele von ihnen interagieren miteinander und verstärken dadurch gegenseitig ihre Wirkung. Weiterlesen
Ziel einer Cannabis-Therapie ist es, eine größtmögliche Bandbreite an Wirkungsmechanismen zu nutzen. Sie soll Cannabispatienten umfangreich und effizient helfen, Beschwerden zu lindern. Weiterlesen
Ja, ein Vollspektrum-Extrakt oder eine Blüte mit allen natürlichen Wirkstoffen wirkt besser als ein isolierter Wirkstoff. Weiterlesen
Der Effekt umfasst die Synergie zwischen den bekanntesten Wirkstoffen der Cannabispflanze: den Cannabinoiden. Die berühmtesten Vertreter ihrer Art sind THC und CBD. Weiterlesen
Nein, der Effekt ist auch bei anderen Pflanzenarten zu finden. Zwar wurde er hauptsächlich durch die Cannabispflanze bekannt, zu finden ist er aber in zahlreichen Gattungen. Weiterlesen
Im Jahr 1998 untersuchten Forscher der hebräischen Universität Jerusalem im Rahmen einer Studie 2-AG. 2-AG ist eines der wichtigsten Endocannabinoide in unserem Körper. Weiterlesen
Seit die hebräischen Forscher den Effekt und seine Vorteile entdeckten, erforschen Wissenschaftler ihn eifrig. Sie veranlassten zahlreiche Studien, um sich weiter mit der Synergie von Wirkstoffen zu befassen. Weiterlesen
Cannabis ist wirksam – ob als Vollspektrum-Extrakt, Blüte oder als isolierter Wirkstoff. Nichtsdestotrotz macht das Zusammenspiel aus mehreren Cannabinoiden, Terpenen und Flavonoiden die Pflanzenmedikamente noch wirksamer. Weiterlesen

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Gäbe es den Entourage-Effekt nicht, wären Cannabis-Therapien nicht so effektiv. Hier erfahren Sie, worum es sich bei diesem Effekt handelt und welche Rolle er bei medizinischem Cannabis spielt.

Was ist der Entourage-Effekt?

Cannabis enthält mehr als 400 Wirkstoffe. Viele von ihnen interagieren miteinander und verstärken dadurch gegenseitig ihre Wirkung. Diese Synergie bezeichnet man als Entourage-Effekt. Die einzelnen Wirkstoffe besitzen für sich bereits ein medizinisches Potenzial. Durch das Zusammenspiel potenziert sich deren Wirkung und wird noch effektiver. Vereinfacht gesagt, können Sie sich das so vorstellen: Wenn Sie ein Gericht kochen, nutzen Sie mehrere Zutaten. Jede von ihnen schmeckt alleine gut. Um jedoch das Maximum an Geschmack herauszuholen, müssen Sie sie mischen. Sie schmecken am Ende noch jede Zutat heraus, doch zusammen ergibt sich erst der volle Geschmack. So ist es auch beim medizinischen Cannabis. Nur dass es sich hierbei nicht um Zutaten und Geschmack, sondern um Wirkstoffe und Wirkung handelt.

Welche Rolle spielt der Effekt bei der Cannabis-Therapie?

Ziel einer Cannabis-Therapie ist es, eine größtmögliche Bandbreite an Wirkungsmechanismen zu nutzen. Sie soll Cannabispatienten umfangreich und effizient helfen, Beschwerden zu lindern. Dank des Entourage-Effekts ist das möglich. Indem sich die Wirkstoffe gegenseitig fördern und verstärken, entfalten Sie in der Cannabis-Therapie ihr ganzes Potenzial. Ohne diese Synergie wären Cannabisarzneimittel nicht so wirksam, wie sie es sind. Sie spielt daher eine essenzielle Rolle bei der Cannabis-Therapie.

Wirkt ein Vollspektrum-Extrakt besser als ein isolierter Wirkstoff?

Ja, ein Vollspektrum-Extrakt oder eine Blüte mit allen natürlichen Wirkstoffen wirkt besser als ein isolierter Wirkstoff. Zwar ist ein isolierter Wirkstoff ebenfalls wirksam, er kann jedoch nicht von der Synergie profitieren. Der wirkungsverstärkende Effekt ist nicht vorhanden, da die isolierte Substanz nicht mit anderen Substanzen interagieren kann.

Sofern Sie keine Allergien oder Unverträglichkeiten gegen bestimmte Inhaltsstoffe haben, sollten Sie daher ein Vollspektrum-Extrakt einem isolierten Wirkstoff vorziehen. Dessen therapeutische Wirkung ist nicht nur stärker, sondern durch die Auswahl an verschiedenen Pflanzenstoffen zudem breiter gefächert.

Welche Wirkstoffe umfasst der Effekt?

Der Effekt umfasst die Synergie zwischen den bekanntesten Wirkstoffen der Cannabispflanze: den Cannabinoiden. Die berühmtesten Vertreter ihrer Art sind THC und CBD. Doch es gibt noch weitaus mehr Cannabinoide in der Cannabispflanze. Wissenschaftler gehen von etwa 113 verschiedenen Cannabinoiden aus. Dementsprechend groß ist die Möglichkeit an Synergien und die Wirkungsverstärkung durch den Effekt. Eine dieser Synergien bewirkt beispielsweise Folgendes: THC ist ein psychoaktiver Wirkstoff, der für manche Patienten unangenehm bis beängstigend wirken kann. CBD wirkt angstlösend. Gemeinsam verstärken sie nicht nur die medizinische Wirkung, sie hemmen obendrein die Nebenwirkungen. Des Weiteren wirken die Cannabinoide mit den sogenannten Terpenen zusammen. Terpene sind Pflanzenstoffe, die in fast allen Pflanzenarten vorkommen. Sie verleihen ihnen vor allem ihren typischen Geruch und Geschmack und sind für eine Vielzahl an Wirkungen verantwortlich. Wissenschaftler fanden mehr als 140 verschiedene Terpene in der Cannabispflanze. Sie interagieren mit den Cannabinoiden. Bekannte Terpene in der Cannabispflanze sind das Limonen, das Linalool und das Myrcen. Myrcen verbessert die Überwindung der Blut-Hirn-Schranke. Das bedeutet, dass Cannabinoide mithilfe des Terpens einfacher ins Gehirn gelangen und ihre Wirkung besser entfalten können. Limonen hat entzündungshemmende und angstlösende Eigenschaften. In der Synergie mit CBD verstärkt es die gesundheitsfördernden Eigenschaften des Cannabinoids. Bezüglich des Zusammenspiels von Terpenen und Cannabinoiden sind noch nicht alle Fragen geklärt. Das volle Potenzial müssen Wissenschaftler noch erforschen. Die sogenannten Flavonoide spielen beim Entourage-Effekt eine eher untergeordnete Rolle. Dennoch sind sie nicht zu vernachlässigen. Flavonoide verleihen Pflanzen ihre Farbe und schützen sie vor UV-Strahlung und Fressfeinden. Im menschlichen Körper wirken sie unter anderem antioxidativ und schützen die Zellen. Auch besitzen sie eine entzündungshemmende Wirkung und können neuropathische Schmerzen lindern. Durch den Synergie-Effekt verstärken sie die medizinische Wirkung von Cannabinoiden – wie stark, das muss die Forschung noch klären.

Tritt der Entourage-Effekt nur bei Cannabis auf?

Nein, der Effekt ist auch bei anderen Pflanzenarten zu finden. Zwar wurde er hauptsächlich durch die Cannabispflanze bekannt, zu finden ist er aber in zahlreichen Gattungen. Ein Beispiel wären Obst und Gemüse. Sie enthalten eine große Anzahl an wirksamen Inhaltsstoffen. Dazu zählen Terpene, Vitamine und Mineralstoffe. Forscher fanden heraus, dass die Einnahme isolierter Vitamine und Wirkstoffe aus Obst und Gemüse weniger effektiv ist, als der Verzehr von frischem Obst und Gemüse. Die Synergie spielt also auch bei unserer Ernährung eine große Rolle.

Wann wurde der Entourage-Effekt entdeckt?

Im Jahr 1998 untersuchten Forscher der hebräischen Universität Jerusalem im Rahmen einer Studie 2-AG. 2-AG ist eines der wichtigsten Endocannabinoide in unserem Körper. Endocannabinoide sind Cannabinoide, die unser Körper selbst produziert und die nicht von außen aufgenommen werden müssen. Bei dieser Studie entdeckten sie den Entourage-Effekt.

Aufmerksam wurden sie darauf, als sie Experimente mit Mäusen durchführten. Sie gaben den Mäusen sowohl zwei verwandte Cannabis-Substanzen als auch das Endocannabinoid 2-AG. Durch das 2-AG wurden die medizinischen Wirkungen verstärkt. Somit wurde deutlich, dass es syngergetische Effekte zwischen Cannabis-Substanzen und Endocannabinoiden gibt, die die gesundheitsfördernden Effekte von medizinischem Cannabis intensivieren können.

Welche Forschungshinweise gibt es bezüglich des Entourage-Effekts?

Seit die hebräischen Forscher den Effekt und seine Vorteile entdeckten, erforschen Wissenschaftler ihn eifrig. Sie veranlassten zahlreiche Studien, um sich weiter mit der Synergie von Wirkstoffen zu befassen. Eine dieser Studien wurde im Jahr 2010 von britischen Forschern durchgeführt. In dieser fanden sie heraus, dass THC und CBD einen stärkeren schmerzlindernden Effekt bei Krebspatienten hat als CBD alleine. Kontrollgruppen bestätigten die Annahme.

Eine weitere Studie brasilianischer Forscher aus dem Jahr 2018 zeigte, dass Vollspektrum-Extrakte wirksamer sind als reines CBD. Vollspektrum-Extrakte enthalten alle Cannabinoide und anderen natürlichen Wirkstoffe der Pflanze wie Terpene und Flavonoide. Die mit Vollspektrum-Extrakt behandelten Probanden benötigten geringere Dosen und litten unter weniger Nebenwirkungen. Zum gleichen Ergebnis kamen israelische Forscher 2015 in einem Experiment mit Mäusen. Wurde den Tieren ein Vollspektrum-CBD-Präparat anstatt eines isolierten CBD-Extrakts verabreicht, konnten sie deren Entzündungen und Schmerzen deutlich besser reduzieren.

Wie lassen sich der Entourage-Effekt und seine Vorteile zusammenfassen?

Cannabis ist wirksam – ob als Vollspektrum-Extrak, Blüte oder als isolierter Wirkstoff. Nichtsdestotrotz macht das Zusammenspiel aus mehreren Cannabinoiden, Terpenen und Flavonoiden die Pflanzenmedikamente noch wirksamer. Sie verstärken und unterstützen sich gegenseitig in ihrer Wirkung. Diesen Effekt nennt man Entourage-Effekt. Für die Cannabis-Therapie ist er von großer Bedeutung. Immerhin sorgt der Effekt dafür, dass die Medikamente noch besser und schneller anschlagen und reduziert obendrein die Nebenwirkungen. Ohne den Effekt wäre die Cannabis-Therapie nicht so erfolgreich, wie sie es ist. Auch wenn der Effekt bereits im Jahr 1998 entdeckt wurde, gibt es noch viele offene Fragen. Wissenschaftler erforschen die Synergie der Wirkstoffe in Studien, um sie ihn in Zukunft noch besser verstehen und nutzen zu können. Schon heute steht jedoch fest: Vollspektrum-Extrakte oder Blüten sind isolierten Wirkstoffen vorzuziehen. Sind Sie Cannabis-Patient, profitieren Sie von der breit gefächerten Wirkungsweise. Wie bei einem Gemälde erst die Summe aller Farben das Gesamtbild ausmachen, so macht auch erst die Summe aller Wirkstoffe medizinisches Cannabis maximal wirksam – selbst wenn auch jede Substanz für sich alleine wirksam ist. Welche Zusammensetzung für Sie am besten geeignet ist, wird Ihr Arzt Ihnen empfehlen. Je nach Beschwerdebild gibt es unterschiedliche Cannabissorten und Zusammensetzungen, deren Wirkungsweisen entsprechende Symptome lindern – verstärkt durch den Entourage-Effekt.
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